Warum sollte man im Winter lüften – und wie lange?
Frische Luft im Winter ist ein echtes Muss! Selbst wenn die Temperaturen draussen unangenehm kalt sind, spielt richtiges Lüften eine entscheidende Rolle für die Gesundheit, das Raumklima und den Werterhalt der Wohnung. Doch warum ist es so wichtig, auch bei Kälte regelmäßig zu lüften, und wie lange sollte das Fenster offen bleiben?
1. Feuchtigkeit reduzieren und Schimmelbildung verhindern
In der kalten Jahreszeit steigt das Risiko für Schimmelbildung in Wohnräumen. Durch Kochen, Duschen und sogar durch das Atmen steigt die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen. Wenn warme, feuchte Luft auf kalte Aussenwände trifft, kondensiert sie – und dies bietet einen idealen Nährboden für Schimmel.
Regelmäßiges Lüften sorgt dafür, dass die feuchte Luft nach draußen gelangt und durch frische, trockenere Luft ersetzt wird. Dadurch wird die Raumfeuchtigkeit reduziert, was wiederum das Schimmelrisiko senkt.
Tipp: Der beste Weg, Feuchtigkeit aus den Räumen zu entfernen, ist das sogenannte Stosslüften. Dabei öffnet man die Fenster für einige Minuten komplett – dies sorgt für einen schnellen Luftaustausch, ohne die Wände auszukühlen.
2. Frische Luft für das Wohlbefinden
Lüften ist auch wichtig für die eigene Gesundheit. In gut belüfteten Räumen ist die Luftqualität höher, was zu einer besseren Sauerstoffversorgung führt. Gerade im Winter, wenn Fenster oft geschlossen sind, kann die Luftqualität schnell abnehmen und sich stickig anfühlen. Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten können die Folge sein.
Für ein behagliches Wohnklima kommt es auf das passende Verhältnis von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit an: Je nachdem, ob man gerade auf dem Sofa sitzen oder Hausarbeit erledigt, liegt diese bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius und bei einer relativen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent. Bei höherer Luftfeuchtigkeit kann sich Schimmel bilden.
3. Heizkosten senken
Effektives Lüften kann sogar helfen, Heizkosten zu sparen. Denn wenn feuchte Luft im Raum bleibt, kühlt dieser schneller aus. Die trockene Außenluft dagegen lässt sich nach dem Lüften schneller aufwärmen. Eine kurze, kräftige Lüftung durch Stoss- oder Querlüften sorgt für einen raschen Luftaustausch, ohne dass Wände und Möbel auskühlen. So bleibt die Wärme besser im Raum erhalten, und es muss weniger nachgeheizt werden.
Wie lange sollten man im Winter lüften?
Die Dauer des Lüftens hängt von der Aussentemperatur ab. Im Winter reichen oft wenige Minuten:
Stosslüften: 5–10 Minuten (je nach Raumgröße und Aussentemperatur)
Querlüften: 3–5 Minuten (Durchzug durch gegenüberliegende Fenster)
Dabei sollten die Fenster ganz geöffnet werden. Kipplüften ist im Winter nicht empfehlenswert, da es nur langsam einen Luftaustausch bewirkt und der Raum dabei auskühlt.
Wie oft sollte man lüften?
Empfohlen wird, Räume mindestens 3–4 Mal täglich zu lüften – besonders nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen, da hier oft die meiste Feuchtigkeit entsteht.
Fazit
Richtiges Lüften im Winter ist entscheidend, um Schimmel zu verhindern, die Luftqualität zu verbessern und die Heizkosten zu senken. Stoss- und Querlüften sind die effizientesten Methoden, um schnell für frische Luft zu sorgen, ohne dabei Energie zu verschwenden.
Diese Tipps sind einfach umzusetzen und tragen nicht nur zur Wohnqualität bei, sondern auch zur langfristigen Werterhaltung des Wohnraums – also nichts wie ran ans Stosslüften!
Quellen
Umweltbundesamt (DE)
Verbraucherzentrale: Quelle 1, Quelle 2